Der Schlaf aus ayurvedischer Sicht

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Der Schlaf aus ayurvedischer Sicht

Schlafen. Für viele von uns eine wahrhaftige Hass-Liebe. Denn ohne ihn geht nichts und mit zu viel von ihm haben wir Angst das Leben zu verschlafen.

Schliesslich leben wir in einer Zeit voller Aktivität, Leistung und viel Go. Schlafen versteht sich dabei als eine eher nutzlose Unumgänglichkeit. Die Lieblingsserie am Abend, die nette Runde unter Freunden scheinen wir viel mehr zu geniessen, als die unproduktiven Stunden im Bett. Dazu kommt, dass Schlafen nicht auf Knopfdruck funktioniert. Es ist ein Prozess des Zulassens. 

Wie Du einen erholsamen Schlaf aus ayurvedischer Sicht optimal unterstützen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.

     Übersicht zu Dohas, Elementen, Aufgaben und Tageszeiten

     Vata (Äther und Luft) • Geistige und körperliche Bewegung • 2-6 Uhr und
     14-18 Uhr

     Pita (Feuer und Wasser) • Stoffwechsel und andere Umwandlungen • 10-14
     Uhr sowie 22-2 Uhr

     Kapha (Wasser und Erde) • Reguliert Aufbau und Stabilität des Körpers •
     6-10 Uhr sowie 18-22 Uhr


Der Sandmann kommt in der Kapha-Zeit

Wie der Tag so ist auch die Nacht im Ayurveda in die unterschiedlichen Phasen der drei Doshas (Vata, Pitta & Kapha) aufgeteilt.

Rund um Mitternacht zum Beispiel verdaut Dein Geist – wie Dein Körper die Mahlzeit am Mittag – alles, was Dich am Tag beschäftigt hat. Optimal schläfst Du zu dieser Stunde also bereits seit einiger Zeit, um bestmöglich von der nachhaltigen Verdauung Deiner Konflikte zu profitieren. Denn genauso wie schlechtverdautes Essen Ama (Schlacken) produziert, können unverarbeitete Gedanken geistiges Ama produzieren. Und es versteht sich von selbst, dass weder physisches noch psychisches Ama uns in unserem Glück und der Zufriedenheit unterstützen kann. 

Demzufolge empfiehlt die uralte Heilkunst des Ayurveda spätestens um 21:30 Uhr den Tag abzuschliessen, damit die Lichter kurz vor 22 Uhr gelöscht werden. Dann waltet noch die Kapha-Zeit, welche für Trägheit und Ruhe steht und Dich optimal in den Schlaf (beg)leitet.

     Extra Tipp: Ein klassisches Schlafbringer-Rezept ist warme Milch (oder einen Milchersatz wie Mandelmilch) mit Gewürzen wie Safran, Muskat, Kardamom oder Zimt. Es beruhigt Vata (Aktivität) und verbessert indirekt den Melatoninspiegel. Nach Belieben kann das Getränk mit Honig versüsst werden, wenn die Milch nicht wärmer als 40 °C ist, sonst entstehen nämlich Toxine.

Um Mitternacht macht die Pitta-Energie Party

Nach der Kapha- folgt die Pitta-Zeit, welche für Aktion steht und Dir erneut Energie schenkt. Um nahe Mitternacht die wiederkehrende Leistung zu garantieren, fordert unser Körper zusätzliche Energie in Form von Nahrung. Wir bekommen Hunger. Gleichzeitig schläft Dein Verdauungsfeuer, das Agni, tief und fest. Schliesslich will jetzt Geistiges verarbeitet werden und nicht Materielles, wie Essen. Greifst Du zu später Stunde noch zu einem Snack, kommt die Essensverwertung zu kurz und Ama häuft sich an. Wir empfehlen den Tag mit leicht Verdaulichem abzurunden und nach 19 Uhr nichts mehr zu essen.

Den Tag mit Leichtigkeit und Vata-Power starten

Die Heilkunst des Ayurveda ist dafür bekannt, die Problematiken verschiedener Körpertypen (Doshas) individuell zu betrachten. Doch trotz persönlichem Schlafoptimum propagiert das Ayurveda in puncto Schlaf für alle das Gleiche: Geh so schlafen, dass Du vor sechs Uhr aufstehen kannst. Reicht Dir die Zeitpanne von 22-6 Uhr nicht aus, ist es besser früher zu Bett zu gehen, als später aufzustehen. Denn wenn Du um 6 Uhr aufstehst, nimmst Du die Leichtigkeit der Vata-Zeit mit in Deinen Tag. Schläfst Du länger, bricht bereits wieder die Kapha-Zeit der Schwere und Träge an. 

Jetzt weisst Du es. Schlafen vor Mitternacht ist wirklich heilsam (und vor allem himmlisch erholsam). Give it a try! 

Deine Malin Shakti Würmli